Zweiter & vorlaeufig letzter
Abstecher ins oestliche Mittelmeer und wieder spielen Gewuerze eine besondere
Rolle. Die sind’s auch, die die hier beschriebenen Sardinen von Edith’s frueher
‘mal gepostetem Rezept unterscheiden. Die Gewuerzkombo mag fuer Fisch etwas
ungewohnt & forsch erscheinen, funktioniert aber ausgezeichnet. Die Idee
fuer das Rezept kam aus ‘The Gaza Kitchen – A culinary journey through the Gaza
strip’, tolles Projekt & schwere Kaufempfehlung, wenn jemand mal das
Kochbuch in die Haende bekommen sollte: http://gazakitchens.wordpress.com/
Zu den Sardinen gab’s bei mir ‘deniz
börülcesi’, das sich in der Tuerkei
normalerweise in Meze-selektionen findet. Wuerde mich wundern, sollte das
irgendwo in Oesterreich zu kriegen sein, obwohl es anscheinend eh rund um’s
ganze Mittelmeer waechst. Auf Deutsch heisst es anscheinend ‘Salz-alant’ (noch
nie gehoert), im Englischen ‘samphire’. Alternativ wuerde sich, denk’ ich, Mangold
eignen (nicht zu Tode gekocht wie das an der kroatischen Kueste klassiche
Blitva), sondern kurz in Olivenoel sautiert mit etwas Knoblauch, Chilli und
Zitrone; oder ein Pilav mit Safran und/oder ein einfacher Salat.
Wichtig ist natuerlich auch, was man dazu trinkt. In der Tuerkei waer das Rakı
(bzw. dessen Geschwister Ouzo, Arak, Pastis), dessen Anisaroma wirklich gut zu
Fisch & Meeresfruechten passt und mit dem sich auch hervorragend kochen
laesst (z.b. gebratene Garnelen damit abloeschen oder eine Fischsuppe mit einem
Schuss Rakı wuerzen). Der vor kurzem Wien heimgesucht habende tuerkische
Premierminister wuerde das als Fundamental-abstinenzler nicht besonders
gutheissen, aber der empfaende ja schon eine Einladung zum Heurigen als
Verschwoerung gegen seine eifernde Tugendhaftigkeit. Oesterreichischer Weisswein
passt uebrigens auch ausgezeichnet, aber den krieg ich in Istanbul nur in
Ausnahmefaellen.
Baharatlı Sardalyalar
1 Kilo frische, bereits geputzte Sardinen
3 Zehen Knoblach gehackt
1 Handvoll Frischer Thymian
1 EL Kreuzkuemmel (ganz)
1 EL Fenchelsamen (ganz)
1-2 frische rote Chilli oder Chilliflocken (oder tuerkischer
pul biber)
Salz, Pfeffer
Etwas Mehl
Zitronen
Dille
Olivenoel
Sardinen innen & aussen mit
Salz, frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer und Zitronensaft wuerzen. Eine halbe Handvoll
Thymianblaetter, Kreuzkuemmel, Fenchelsamen, Chilli und Salz & Pfeffer in
einem Moerser zu einer Gewuerzmischung zerreiben. 2 Essloeffel Mehl und die
Gewuerzmischung in einer Form vermischen & verteilen und die Sardinen im
gewuerzten Mehl wenden. Ueberschuessiges Mehl abschuetteln.
Olivenoel in einer geraeumigen
Pfanne erhitzen und die Sardinen auf beiden Seiten jeweils ein paar Minuten
braten, bis sie eine schoene Farbe angenommen haben und knusprig sind. Kurz nach
dem Wenden den gehackten Knoblauch und den restlichen Thymian zu den Sardinen
geben, der Knoblauch darf ruhig etwas Farbe abbekommen, aber auf keinen Fall
verbrennen. Die Fische auf einer vorgewaermten Platte anrichten, Zitronensaft
drueberpressen, mit gehackter Dille bestreuen und mit Zitronenspalten servieren.
Afiyet olsun!
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